CARMEN

Mariella Scherling Elia kommt in den Grundtendenzen ihres Werks von den italienischen Futuristen her. Sie bevorzugt parallele Formen und zurückhaltende Farbgebung. Zudem verfügt sie über einen ungemein sicheren Zeichenstrich. Mit scharfem Auge erfasst sind die Bewegungen des Tanzes. Wer jemals versucht, Tanzende zu fotografieren, wird wissen, welche Tücken darin liegen. Dem Statischen, das auch die 500stel-Sekunde vermittelt, ist schwer beizukommen. In ihrem Werk hat Mariella Scherling Elia diese Hürde überwunden. Sie konzentriert sich auf Wesentliches, hebt besondere Charakteristika der Bewegung hervor und verzichtet auf detaillierte Gesamtdarstellung. Sie unterstreicht den Schwung der Gewänder – und überrundet mühelos die Technik des fotografischen Apparates.

Eva Jakob
Neue Vorarlberger Tageszeitung, 1986

 

 
 
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